Trockene Augen bei Testosteronmangel
Testosteronsalbe soll Folgeschäden verhindern
Eine häufige Ursache für trockene Augen ist ein Mangel an dem Sexualhormon Testosteron. Er verringert bei Männern wie Frauen die Tränenflüssigkeit und beschleunigt deren Verdunstung. Entzündungen und Hornhautschäden sind die Folge. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) hin und will prüfen, ob hormonhaltige Salben dagegen helfen.
Infektionen und Entzündung drohen
Bis zu 35 Prozent der über 50-Jährigen klagen über trockene Augen: Sie brennen und röten sich, abends ermüden sie schnell. Morgens sind häufig die Lider verklebt. Oft haben die Betroffenen das Gefühl, einen Fremdkörper oder Sand in den Augen zu haben. Trockene Augen sind aber nicht nur lästig, sondern auch ein Gesundheitsrisiko. Denn die Tränenflüssigkeit schützt das Auge vor Infektionen und versorgt die
Ursache ist Testosteronmangel im Alter
Eine wesentliche Ursache für trockene Augen ist die Tatsache, dass Männer und Frauen im Alter weniger Testosteron produzieren, was wiederum die Tränenflüssigkeit verringert. Außerdem stört der Testosteronmangel die Funktion der Meibom-Drüsen. Diese sitzen in den Augenlidern und geben ein öliges Sekret in den Lidspalt ab. Mit jedem Lidschlag verteilt sich das Meibom-Öl auf dem Tränenfilm und verhindert so, dass Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet. „Inzwischen wissen wir, dass die Meibom-Drüsen ebenfalls auf Testosteron reagieren – mit einer vermehrten Ausschüttung von Meibom-Öl“, sagt Ohrloff.
Mögliche Behandlung genau prüfen
Laut der DOG weist eine amerikanische Studie der Industrie darauf hin, dass Testosteronsalben die Produktion der Tränenflüssigkeit und des Meibom-Öls steigern können. Das wäre ein einfacher Weg, trockene Augen zu behandeln, ohne Hormone einzunehmen. Der Nutzen für den Patienten müsse trotzdem genau untersucht werden, bevor solche Salben zum Einsatz kommen. Denn die künstliche Zufuhr von Testosteron kann – auch als Salbe verabreicht – unter Umständen das hormonelle Gleichgewicht stören.