Mythen rund um Sonnenschutz

Wie lang ist Sonnencreme haltbar?

 Ein wichtiges Sommer-Accessoire: die Sonnencreme.
Sandra Göbel/Barmer GEK Ein wichtiges Sommer-Accessoire: die Sonnencreme.

Endlich Sonne – da lässt häufig auch der erste Sonnenbrand nicht lange auf sich warten. Was hilft dagegen und wie schützt man sich richtig? Vier sonnige Mythen. Mythos 1: Im Frühjahr braucht ma


Endlich Sonne – da lässt häufig auch der erste Sonnenbrand nicht lange auf sich warten. Was hilft dagegen und wie schützt man sich richtig? Vier sonnige Mythen.
Mythos 1: Im Frühjahr braucht man keinen Sonnenschutz
Bereits im Frühjahr kann UV-Schutz erforderlich sein. Das hat mehrere Gründe: Einerseits ist die Haut nach dem Winter die UV-Strahlung nicht gewohnt. Andererseits steht auch im April und Mai die Sonne bereits so hoch wie im Juli und August. Häufig fließt im Frühling ozonarme Luft von den Polkappen und den Subtropen zu uns. Durch die löchrige Ozon-Schicht trifft mehr UV-Strahlung auf die Erdoberfläche. Der UV-Index (http://www.dwd.de/DE/leistungen/gefahrenindizesuvi/gefahrenindexuvi.html|www.uv-index.de) verrät, welche Tageshöchstwerte an sonnenbrandwirksamen UV-Strahlen zu erwarten sind. Seine Skala reicht von 1 bis 11+. Schon ab Werten von 3 sollte ein dem Hauttyp entsprechender UV-Schutz aufgetragen werden.
Mythos 2: Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr wirkt nicht mehr
Dr. Utta Petzold, Dermatologin bei der Barmer GEK, erläutert: „Das kann, muss aber nicht stimmen. Grundsätzlich sind UV-Filter und andere wichtige Inhaltsstoffe länger haltbar als ein Jahr, aber nur wenn das Produkt noch nicht geöffnet und richtig gelagert wurde, was am Urlaubsort selten gelingt. Wie lange ein Produkt nach dem Öffnen noch genutzt werden kann, lässt sich an dem EU-weit einheitlichen PAO-Symbol (period after opening) ablesen. Es zeigt einen offenen Cremetopf, gefolgt von dem Zeitraum. Ausgedrückt wird der Zeitraum dabei in Monaten (Abkürzung M) und/oder Jahren (Abkürzung A). Angebrochene Sonnenschutzmittel sollten bis zum erneuten Gebrauch am besten im Kühlschrank gelagert werden. Wer kein unnötiges Risiko eingehen möchte, gönnt sich jedes Jahr ein neues Sonnenschutzmittel.“
Mythos 3: Im Wasser bekommt man keinen Sonnenbrand
Bei normaler Schwimmtiefe gelangen 60 Prozent der Sonnenstrahlen durch das Wasser. Da die Haut gleichzeitig gekühlt wird, merkt der Betroffene die Schädigung der Haut meist erst einige Stunden nach dem Aufenthalt im Wasser. Ein guter Sonnenschutz ist deshalb auch beim Schwimmen erforderlich. Empfehlenswert sind wasserfeste Produkte. Darüber hinaus ist es ratsam, nach dem Schwimmen und Abtrocknen nachzucremen.
Mythos 4: Kühle Umschläge helfen bei Sonnenbrand
„Kühlung tut bei Verbrennungen natürlich gut“, weiß Dr. Utta Petzold. „Will man feuchte Umschläge verwenden, sollte man aber das sogenannte Fett-Feucht-Prinzip beachten. Zuerst trägt man eine Fettcreme, zum Beispiel mit heilungsbeschleunigendem Panthenol, auf, um die entzündete Haut zu schützen. Erst dann darf der feuchte Umschlag auf die Haut, da sonst durch den Verdunstungsvorgang wegen der entzündungsbedingt zerstörten Hautbarriere auch hauteigene Flüssigkeit verloren geht. Das kann sogar zu einem Austrocknungsekzem führen. Für die Umschläge eignen sich frisches Leitungswasser, aber auch abgekühlter Schwarztee oder Kamillentee. Sie können dreimal täglich für circa zehn Minuten aufgelegt werden. Auch Kühlpads können für Abkühlung sorgen. Ein Kühlpad sollte nicht kälter als die normale Kühlschranktemperatur sein. Bei schweren Verbrennungen mit Blasenbildung sollte ein Arzt aufgesucht werden. Am besten jedoch ist es, einen Sonnenbrand von vornherein durch Kleidung und den passenden UV-Schutz zu vermeiden.“


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