Gemeinsame Mahlzeiten

Das gemeinsame Essen im Kreis der Familie ist nicht nur gesünder, sondern hat auch andere positive Folgen. Das haben Forscher der Universität von Illinois in einer aktuellen Studie bestätigt.
Esskultur verhindert Übergewicht
Die Studienleiterin Barbara Fiese rät Familien dazu, drei- bis fünfmal pro Woche gemeinsam zu essen. Das dauere nur 20 Minuten und die positiven Wirkungen seien überzeugend. Teenager, die gemeinsame Mahlzeiten im Familienkreis einnehmen, greifen weniger oft zu Zigaretten und trinken weniger Alkohol. Zudem haben Kinder, deren Familien regelmäßig gemeinsam am Tisch sitzen, einen deutlich größeren Sprachschatz. Offenbar wirkt sich das gemeinsame Essen auch positiv auf die gesamte Esskultur des Nachwuchses aus. So haben Kinder, die mit der Familie essen, seltener Essstörungen und sind seltener übergewichtig. "Mahlzeiten, die zu Hause serviert werden, sind häufiger kalorienärmer und weniger fettig als in Restaurants", so die Forscherin. Wer zu Hause gut versorgt wird, greift außerdem seltener zu Fast Food und ungesunden Snacks.
Gemeinsame Mahlzeiten wirken präventiv
Die Ernährungswissenschaftlerin Alexa Leonie Meyer vom Institut für Ernährungswissenschaften in Wien bestätigt, dass wer sich mehr Zeit zum Essen nimmt, gesünder lebt. Die Studie unterstreiche außerdem wichtige sozialpolitische Aspekte einer gemeinsam eingenommenen Mahlzeit. "Die psychologischen Effekte sind tatsächlich bedeutend", sagt Meyer. Allerdings müsse dazu auch der Hintergrund stimmen. Dazu gehöre Wissen über gesunde Ernährung oder das Interesse an einem gemeinsamen Tischgespräch inklusive der Gesprächskultur in der Familie. Ein Fernseher etwa gehöre nicht in Küche oder Esszimmer, denn Fernsehen beim Essen regt zu einem höheren Konsum von fett- und zuckerreicher Nahrung an.

Tipps für gesunde Familienmahlzeiten

Eltern können ihren Kindern ein gesundes Essverhalten beibringen, wenn Sie einige Regeln beachten. Zwischenmahlzeiten etwa sollten zu festgelegten Zeiten stattfinden, die mindestens zwei bis drei Stunden vor der nächsten Hauptmahlzeit liegen.Nicht nur hilfreich, sondern auch schön, ist es außerdem die Kinder in die Planung und Vorbereitung des Essens einzubeziehen. Kinder essen alles, was sie selbst zubereitet haben, besonders gern. So lassen sie sich auch ermutigen, neue Gerichte auszuprobieren.Bei jedem Essen ist aber wichtig, dass die Kinder aufhören dürfen, wenn sie keinen Hunger mehr haben.  Nur so lernen sie Hunger- und Sättigungssignale richtig einzuschätzen.  
Wenigstens eine Mahlzeit gemeinsam in der Familie zu genießen, tut der Gesundheit der Kinder gut. Nebenbei fördert es auch den Zusammenhalt und Austausch in der Familie.